Klasse B Stangenübungen

Führerschein Klasse B

Die Stangenübungen sind vorgeschriebener Bestandteil der praktischen Führerscheinprüfung.

Hier lesen Sie worauf der Prüfer achtet!

Die Führerscheinprüfung für die Klasse B umfasst u.a. 7 Übungen im Langsamfahrbereich, die auf einem Parkplatz (Übungsplatz) absolviert werden müssen. Der Prüfer muss mindestens drei dieser 7 Übungen prüfen. Pflicht sind immer Umkehren (C) und Parklücke (D).

Grundsätzlich gilt, dass Sie sich bei jeder Übung wie auf einer öffentlichen Verkehrsfläche verhalten müssen, d.h. Sie müssen den Blinker setzen und Sicherungs– sowie Kontrollblicke machen!

Die Stangenübungen in der Übersicht

Die Übungen im Langsamfahrbereich bestehen aus einer Verzögerung (A) mit einem Halt (B), aus dem Umkehren (C), dem Einparken in eine Parklücke (D) und dem Einparken in eine Garage (E), aus dem Fahren durch einen Slalom (F) und dem Fahren durch ein Tor (G).

Hier eine detaillierte Beschreibung jeder Übung, mit den Original-Anweisungen aus dem Prüferhandbuch:

A – Verzögerung und B – Halt

Anweisungen im Prüferhandbuch zur Verzögerung (A)

Der Kandidat fährt in die Verzögerungsgasse mit etwa 30 – 40 km/h ein.
Der Kandidat soll stark bremsen (Bremsweg bei 40 km/h nicht wesentlich länger als 8 m)
Das Fahrzeug muss beim Bremsen in der Spur bleiben

Beurteilen:
Ausreichende Geschwindigkeit (Keine Stoppuhr!)
Ausreichende Bremswirkung
Kein Stillstand

Anweisungen im Prüferhandbuch zum Halt (B)

Der Kandidat muss vor der Markierung zum Stillstand kommen
Der Motor darf nicht abgewürgt werden
Nach dem Halt muss der Kandidat im ersten Gang wieder anfahren

Beurteilen:
Degressives Bremsen zum Anhalten
Kein Nachhelfen mit Kupplung und Motor

Welchen Sinn haben diese Übungen?

Viele Anfänger haben Scheu vor starken Bremsungen,wenn sie sich aber erst einmal zu einer starken Bremsungüberwunden haben, fällt es ihnen schwer, am Ende den Bremsdruckwieder zu verringern, sie verbremsen sich, dies kann zu Auffahrunfällen führen. Ein Beherrschen dieser Übungschult den Umgang mit der Bremse und vermindert die Gefahr von Auffahrunfällen.

Tipps bei Problemen mit dieser Übung

Zuerst ohne Zielpunkt abnehmendes Bremsen (= degressives Bremsen) aus niederem Tempotrainieren (20 km/h – 2. Gang mit wenig Gas). Dabei auf deutliches Verringern des Bremsdruckes am Ende der Bremsung achten um ein Gefühl für die Bremse aufzubauen.

Diese Übungmit einem Zielpunktwiederholen (= degressives Zielbremsen).

Wenn das degressive Zielbremsen funktioniert die volle Verzögerung trainieren. Voll aud dasBremspedal treten und bis zum stillstand draufbleiben(= Notbremsung).

Dannbei den Notbremsungenam Ende derBremsung den Druck am Bremspedal verringern(= degressive Notbremsung), dies noch ohne Zielpunkt.

Zuletztam Ende der Notbremsung den Bremsdruck verreingern und das Fahrzeug zu einem Zielpunkt hinrollen lassen.

Anm: Sie sehen, dass man diese Übung in ihre Einzelteile zerlegen kann. Dies funktioniert bei fast allen Übungen und Manvövern,dieses Prinzip hat für die gesamte Führerscheinausbildung besondere Bedeutung!

C – Umkehren

Anweisungen im Prüferhandbuch zum Umkehren

Seitliche Begrenzungen durch Leitkegel markieren
Die seitlichen Begrenzungen dürfen nicht berührt oder überfahren werden
Das Umkehren muss mit höchstens zweimal Rückwärtsfahren gelingen

Beurteilen:
Richtiges Wechseln der Fahrtrichtung
Richtiges Lenken im Vor- und Rückwärtsfahren
Kontroll- und Sicherungsblicke

D – Parklücke

Anweisungen im Prüferhandbuch zur Parklücke

Die Parklücke ist durch Leitkegel oder Stangen deutlich zu markieren
Das Fahrzeug soll in einem Zug eingeparkt werden
Drei Versuche sind zulässig (wieder ganz aus Parklücke ausfahren)
Der Fahrzeug muss innerhalb der Markierung stehen
Das Fahrzeug muss annähernd parallel zur seitlichen Begrenzung stehen
Die Begrenzungen der Parklücke vorne und hinten dürfen weder berührt noch überfahren werden
Die seitliche Begrenzung darf überragt, aber nicht überfahren werden

Beurteilen:
Zwei Korrekturzüge sind zulässig
Fahrzeug ist möglichst parallel zum seitlichen Rand abzustellen
Fahrzeug ist entsprechend platzsparend knapp an der seitlichen Begrenzung abzustellen
Kontroll- und Sicherungsblicke

E – Garage

Anweisungen im Prüferhandbuch zur Garage

Die Garage ist durch Stangen und Bänder oder andere Hilfsmittel deutlich zu markieren
Die seitlichen Begrenzungen stellen „Wände“ dar
Das Fahrzeug ist möglichst in einem Zug einparken
Drei Versuche sind zulässig
Der Fahrzeug muss innerhalb der Markierung stehen
Das Fahrzeug muss annähernd parallel zur seitlichen Begrenzung stehen
Die Begrenzungen der Garage dürfen weder berührt noch überfahren werden
Es ist möglichst nahe an die „Rückwand“ heranzufahren
Kontroll- und Sicherungsblicke

Beurteilen:
Zwei Korrekturzüge sind zulässig
Berühren der „Wände“ nicht zulässig
Das Fahrzeug ist möglichst parallel abzustellen
Aussteigemöglichkeit beachten

F – Slalom

Anweisungen im Prüferhandbuch zum Slalom

Es sind 4 Leitkegel oder Kontrollstangen im Abstand von 8 Meter aufzustellen
Der Kandidat muss im Schritttempo (1. Gang) eine möglichst gleichmäßige Linie durch die Kontrollstangen
fahren (Blicksprünge zur entferntesten Stange)
Die Kontrollstangen dürfen nicht berührt werden
Der Slalom muss ohne Zurückschieben gefahren werden
Es ist auf die richtige Lenkradführung zu achten (Übergreifen)

Beurteilen:
Kein Berühren der Leitkegel (Kontrollstangen)
Gleichmäßige Linie fahren (Blickführung!)
Lenkradführung

G – Tor

Anweisungen im Prüferhandbuch zum Tor

Tor deutlich durch Leitkegel oder Stangen darstellen
Das Tor ist mit ca. 10 – 20 km/h zu passieren
Die Kontrollstangen dürfen nicht berührt werden

Beurteilen:
Berühren der Stangen (Leitkegel)
Ausreichende Geschwindigkeit (nur schätzen)

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